Review: SOULWOUND – THE SUFFERING
SOULWOUND haben sich für ihr drittes Full-length Album im Deep Noise Studio von Saku Moilanen eingeschlossen um THE SUFFERING aufzunehmen. THE SUFFERING ist der Nachfolger zum 2016er Album NO PEACE, welches bereits ebenfalls schon über unser Partner-Label INVERSE RECORDS veröffentlicht wird.
Was die Finnen zu bieten haben, was THE SUFFERING ausmacht und ob SOULWOUND an NO PEACE anknüpfen können, gibts hier!
Band: SOULWOUND
Album: THE SUFFERING
Genre: THRASH / DEATH METAL
Label: INVERSE RECORDS
VÖ: 11.09.2020

Wertung: 4,0 von 5,0 Punkten
Moderne meets alte Schule!
SOULWOUNDs THE SUFFERING scheppert schon mit den ersten Akkorden des Openers „Waste of Life“ gnadenlos aus den Boxen. Erste Vergleiche mit Szenegrößen aus der BayArea machen sich zwangsläufig in den Hirnwindungen breit. Bis zu dem Zeitpunkt an dem Schreihals Ilkka Valkonen einsetzt. Der sich durch den 10 Tracker in einer aggressiven Art und Weise grunzt und schreit, das jedem klar sein muss das hier nix mit Kuschelkurs ist.
Der Anteil an musikalischem Todesblei, der sich zu der Thrash-Darbietung gesellt, ist dann dieser moderen Mix, den wir beispielsweise von Bands wie The Crown, oder ehemals Dew-Scented kennen. Auch wenn die Karte „Growling“ öfter gezogen wird, ohne extrem in den Vordergrund zu rücken. Die sprichwörtliche Angespisstheit von Frontmann Ilkka spürt man dennoch in jedem Moment. In „Ritual Cleansing“ und „Apex Parasite“ wird die sangliche Abwechslung dann auch noch durch Gangshouts ergänzt.
Anspruchsvoll, aber nicht sperrig.
Das Songwriting ist dann in erster Linie anspruchsvoll arrangiert. Wer jetzt zurückschreckt, dem sei gleich gesagt „keine Panik“. Denn die Komplexität der Songs ist zwar anspruchsvoll, aber nicht sperrig. Auch wenn THE SUFFERING im ersten Durchlauf nicht unbedingt im Hörkanal verweilt, so erhört man bei jedem weiteren Neudurchlauf wiederum neue Elemente. Das ist ist auch das große Plus. Der Silberling kann somit gar nicht langweilig werden.
Der Bewegungslegastheniker wird es jedenfalls verdammt schwer haben, hier einfach nur kopfnickend zu verweilen. Ein Riffgewitter folgt dem nächsten. Ein Nackenbrecheralbum in jeglicher Hinsicht. Auch wenn man die eine, oder andere Erholungphase in „Pleasures“, oder „This Hatred“ findet. Die Nummern groovt einfach wie Otto. Da bleibt der Helikopter mal am Boden und der Fokus ist auf Kopf vor, Kopf zurück, Kopf vor ausgerichtet.

Wird da etwa geschwächelt?
Hintenraus fällt das Album allerdings etwas leicht ab. Das mag vielleicht an der Komplexität liegen, die uns von der ersten Sekunde an entgegen dröhnt. Für den Kopf sind die verwobenen Songstränge dann vielleicht nur noch schwerlich zu verarbeiten. Auch wenn sich THE SUFFERING handwerklich immer noch auf verdammt hohem Niveau bewegt.
„Apex Parasite“ fällt so auch in logischer Konsequenz etwas aus dem Rahmen. Nicht musikalisch, auch nicht gesanglich, aber das ist der Punkt, wo es für den einen oder anderen Zuhörer vielleicht etwas schwierig werden könnte.
Allerdings ist mit „Death of the Sun“ noch einmal ein richtiges Groovemonster in jeglicher Geschwindigkeit erschaffen worden, welches dann einen mehr als versönlichen Abschluss eines starken Albums bildet.
SOULWOUND mit THE SUFFERING – das Fazit
Harter Sound, energiegeschwängert von der ersten Sekunde und druckvoll. Mit diesen Worten lässt sich die Produktion am ehesten beschreiben. Hier ist Leben in der Bude. SOULWOUNDs Gratwanderung zwischen Thrash und Death Metal ist auf THE SUFFERING durchweg gelungen. Hier werden keine Gefangenen gemacht und drückt und scheppert aus den Boxen, dass da kein Auge trocken bleibt.
THE SUFFERING ist ein Neckbreaker-Album, wie man es sich für eine Thrash Metal-Platte gehört. Die Mixtur aus traditionellen und modernen Elementen ist SOULWOUND gelungen. Ebenso den Einfluss von Death Metal Trademarks im Thrash Metal Genre ist wohlig dosiert. Man hört es geht um Thrash und das ist auch gut so. Auch wenn die Melodiebögen und Songstrukturen mitunter etwas anspruchsvoll sind und THE SUFFERING keine durchweg eingängige Kost ist, macht diese Platte Spaß. Das ist allerdings Fluch und Segen zugleich. Denn der Mehrwert ist einfach der, dass der Hörer den Vorteil hat, immer mal wieder etwas Neues zu entdecken. Mir hat es viel Freude bereitet und es wird noch die eine oder andere Rotation folgen.
Sowohl Old-school Thrasher, als auch jüngere Semester und Fans dieses Genres sind hier gut aufgehoben. Letztlich muss man sich aber Zeit für die Scheibe nehmen und ein Durchlauf reicht nicht aus um THE SUFFERING in seiner Gänze zu verstehen und zu verarbeiten.
Die Stahlwalzer Anspielspieltipps:
Waste of Life, Ritual Cleansing, Death of the Sun
Tracklist
01. Waste of Life
02. Ritual Cleansing
03. Pleasures
04. The Cult of I
05. Enter the Hivemind
06. Meat Puppets
07. Error in the System
08. This Hatred
09. Apex Parasite
10. Death of the Sun
Line-Up
Ilkka Valkonen – Vocals
Niko Huusari – Guitars
Mikko Huusari – Guitars
Janne Huusari – Drums
Joni Järvenmäki – Bass
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