Misanthropic – Death Metal
Band: MISANTHROPIC
Genre: DEATH METAL
Herkunft: MAINZ / Germany
Homepage: facebook.com/misanthropicmainz
Diskographie:
CREATING FEARS (2019) – REBORN (2007) – SOULREVER (2003) / SPLIT CRY BABY CRY (2010) – DEMO (2002)

Unfassbar und unerwartet. Die Premiere der Rubrik „STAHLHARTE BANDS“ hatte ich mir persönlich anders vorgestellt. MISANTHROPIC aus Mainz waren aber wesentlich schneller als ich es gewesen bin. Denn gerechnet habe ich nicht mit solch schneller Kontaktaufnahme, nach meiner Ankündigung.
Und somit stelle ich euch heute diese tiefdüstere Todesbleifabrik vor.
Moment mal… Mainz? Ja, ich bin zugezogen und hab keinen gigantischen Einblick in die Szene hier, aber Post Corona wird sich das ändern und MISANTHROPIC ziehe ich mir dann auf jeden Fall live rein! Jetzt aber zurück zur Vorstellung.
Ein Blick zurück
Das übliche Geplänkel vorab. Die Truppe um Brüllwürfel Steffen besteht mittlerweile seit dem Millennium und wurde von Mitgliedern aus NOCTE OBDUCTA und MIRRORED MIND gegründet. Zwei Jahre darauf ließ man dann die erste Demo auf die Menschheit los, um eben 2003 das erste full-length Album „SOULREAVER“ zu veröffentlichen.
Nach ausgiebigen Liveaktivitäten und Touren durch die Republik, als auch den Osteuropa, schraubte man ab 2006 wieder im Studio und präsentierte dann 2007 „REBORN“ und der Flagge des Labels Musicaz Records.
2010 folgte dann noch eine Split mit der Band CRY BABY CRY.
Die Band hatte in der Zwischenzeit immer mal wieder mit diversen Lineup-Wechseln zu kämpfen. Als man die Keypositions entsprechend ersetzt hatte, ging man 2015 wieder ins Studio um das dritte Album aufzunehmen. Während der Aufnahmen erfolgte dann der Ausstieg des Schlagwerkers und somit begann fast alles wieder von vorne. Vier Jahre zogen ins Land bis dann endlich „CREATING FEARS“ veröffentlicht wurde.
Und „CREATING FEARS“ ist der 12-Songs umfassende Longplayer, der als Grundlage der Vorstellung von MISANTHROPIC dient.
Der langersehnte Langspieler
MISANTHROPIC bieten Death Metal. Death Metal ganz ohne Kompromisse. Geradeaus, in die Fresse und zwar so das kein Auge trocken bleibt. Allerdings, und das muss hier ausdrücklich erwähnt werden, ist das hier kein Alltags-Einheits-0815-Death Metal. MISANTHROPIC haben auf „CREATING FEARS“ die hohe Kunst der Abwechslung in diesem Genre gefunden, die man bei anderen Bands oftmals verzweifelt sucht.
Mal walzt der Song einfach über dich hinweg. Dann wird es mal technischer, ohne sich in ewigem Gefrickel zu verlieren. Dann wiederum machst du Anleihen zum Metal-/Deathcore, oder auch Doom-Einflüsse aus, wirst aber schnell auf den Pfad der Tugend bzw. der Mainzer Todesfabrik zurückgebracht. Selbst Death n´ Roll-Passagen findet man auf der Platte.
Das Songwriting ist wohlig klar und super strukturiert. Technisch ist das alles einwandfrei.
Monotonie? Von wegen!
Wer jetzt auch noch nach monotonen Vocals sucht, der wird kein stupides, genretypisches Gegrunze vorfinden. Klar ist das Spektrum im Death Metal nicht sonderlich vielfältig, allerdings ist hier alles so sehr und wohl dosiert das keine Monotonie aufkommen kann. Screamingpassagen und Growling wohin das Death Metal-Ohr hört. Gesangslinien, die mehr als nur den Eindruck erwecken, ob sich da jemand Gedanke gemacht hat.
Selbst die Spielereien in Form von Sprachpassagen, von denen ich persönlich nicht der größte Anhänger bin, passen hervorragend in das Bild, welches „CREATING FEARS“ von der ersten bis zur letzten Sekunde vermittelt. Apropos „CREATING FEARS“ – der Titelsong der Platte, welcher den Abschluss bildet, reißt aber mal so richtig alles ab. Alles, was man die elf Tracks vorher von MISANTHROPIC gehört hat, kommt hier noch einmal in geballter Form auf uns zu. Alter, was für eine Abrissbirne.

Das Fazit:
Kleiner Wermutstropfen: INTERMEZZO finde ich nicht ganz so passend. Das ist aber definitiv Geschmackssache und solche Zwischenspiele gehören, wenn man sich mit den Vorgängeralben beschäftigt, dazu. Daher hoffe ich, dass ihr euch nach dieser Vorstellung ein eigenes Bild von MISANTHROPIC macht. Nein, ich hoffe das nicht, ich fordere euch dazu auf. Denn auch die vorherigen Werke in Form von „REBORN“ und „SOULREAVER“ haben es in sich.
Man hört, dass hier Musiker am Werk sind, die wissen was sie wollen und tragen das auch auf ihren Recordings nach außen.
Ein schöner Batzen Death Metal
Anspieltipps: WARBRINGER, SOULSELLER, EVIL WEARS GREY, CREATING FEARS
MISANTHROPIC are:
Thorsten – Gitarre
Sebastian – Gitarre
Dennis – Bass
Steffen – Vocals
Micha – Drums